Das Thema dieser Trophy ist sehr speziell und leider auch traurig. Mehr dazu findet ist auf der offiziellen Sherpa Trophy Webseite.
Der Tag der „Trophy“ begann mit einem gemütlichen Frühstück und einem Kaffee mehr, zum Wachwerden, denn die letzte Nacht war schon etwas kurz.
Die Anreise am Freitag hat sich, bedingt durch den Freitagsverkehr auf den Autobahnen, etwas in die Länge gezogen. Was die Vorfreude in kleinster Weise getrübt hat.
Gegen 8:30 Uhr sind die ersten Teilnehmer eingetroffen. Es dauerte nicht lange bis die ersten Fachgespräche über Fahrzeugtyp und Setup geführt wurden. Woran ich mich immer noch gewöhnen muss, man muss das Auto nicht tragen, einfach einschalten und fahren. Das Ganze funktioniert sogar über mehrere Meter und Kilometer, was sich im Verlauf des Tages noch sehr gut herausstellte.
Die „Trophy“ ist auf ein Team von 3-4 Fahrzeuge ausgelegt. Aus diesem Grund sind einige Teilnehmer in kleinen Gruppen oder Teams angereist. Einige haben diese „Trophy“ auch zum Anlass genommen um sich mal wieder persönlich zu treffen. Die Distanzen sind zum Teil schon etwas größer, als das man sich abends mal eben schnell auf ein Gespräch oder Bierchen treffen kann.
Nun geht es los, naja fasst. Bei der Anmeldung gibt es für jeden Teilnehmer einen Reisepass.
In diesem sind alle relevanten Informationen des Fahrers und des Fahrzeugs zu dokumentieren. Die wichtigste Seite dieses Dokumentes ist die, in der die einzelnen Etappen bei erfolgreicher Absolvierung abgestempelt werden müssen. Insgesamt gab es 10 Etappen und eine Sonderprüfung (Prolog) ohne Wertung. Für jede Etappe wurde von der Organisation 10-15 Minuten pro Team angesetzt. Mal schauen wie optimistisch und realistisch dieses Zeitfenster sein wird.
Im Reisepass gibt es noch einiges an Text mit Hintergrundinformationen über diese doch sehr spezielle „Trophy“.
Bevor es richtig los geht, ging zur TÜV-Abnahme. Das Fahrzeug wurde akribisch nach möglichen Abweichungen des Reglements untersucht. Wenn alles in Ordnung ist, gibt es den heiß ersehnten TÜV-Stempel und man ist dem Start zur „Trophy“ wieder ein gutes Stück näher gekommen.
So genau wurde mein Auto „Herrmann“ bis jetzt noch nicht einmal von mir selbst unter die Lupe genommen. Nach einer gefühlten Ewigkeit gab es den ersehnten Stempel. Aber so genau haben die Herren dann doch nicht geschaut, denn dass vorne kein Kennzeichen ist, haben sie nicht gemerkt. Man muss ja auch mal Glück haben.
Gegen 9:30 Uhr gab es dann das finale Briefing in der alle für diesen Tag relevanten Informationen und der Ablauf näher erläutert wurden.
Im Anschluss wurde im Team, wir waren zu dritt unterwegs, noch die letzten Details besprochen.
Wer hat was an Zubehör, Rampen, Seile, Schäkeln, … dabei. Wir wussten zu diesem Zeitpunkt nicht, was auf uns zukommt. Lieber haben als hätte war hier die Prämisse.
Alles fertig, alles geprüft, es konnte los gehen. Noch schnell die Kamera im Fahrzeug eingeschaltet, damit auch alles dokumentiert wird.
Der Plan war, die Etappen mit zu fahren aber auch zu filmen und Fotos zu machen. Was allerdings nicht wirklich geklappt hat. Bei den meisten Etappen war Teamwork gefragt und da kann man nicht einfach sagen Moment ich muss mal eben schnell ein Bild machen oder ich filme das jetzt.
Dem Pfad in den Wald folgend sind wir nach einigen Metern an einem Wegweiser mit einer Silhouette von Tom angekommen. Nach kurzer Besprechung war die Richtung klar und wir machten uns auf den Weg zu unserer ersten Etappe. Die Etappe war nicht wirklich kompliziert, es musste lediglich ein kleines Fass aus den Tiefen einer Böschung geborgen werden. Das Problem war die Anfahrt dort hin und die Absicherung der Fahrzeuge.
Thema Fahrzeuge, unsere drei Fahrzeuge waren alles Landrover Defender. Zum einen ein schon etwas älter Defender im Camel Trophy Design mit jeglichem Zubehör (Seilen, Schäkeln, Erdspießen, Leitern, Sandblechen, … ), daneben eine recht moderner Defender, der als eine Art Camper umgebaut ist aber auch mit Seilwinde, Schlupfen, Leiter, Sandblechen, … ausgestattet ist. Und schließlich mein Defender mit Seilwinde, Sandblechen, Schlupfen, Erdanker, … .
Alle drei sind durch den hohen Aufbau und das Zubehör, das meist auf dem Dach transportiert wird sehr Kopflastig. Wenn man das berücksichtigt, ist alles gut. Nur benötigt man dann doch eher mal eine Sicherung, damit im Falle eines Falles das Fahrzeug nicht umkippt oder noch schlimmer, das Fahrzeug abstürzt.
Schon bei den beiden ersten Prüfungen zeigte sich, ob man beim Equipment auf die richtigen Komponenten gesetzt hatte. Zum einen wurden mehrere Erdspieße aber auch Sandbleche benötigt. Wenn ich mich richtig entsinne gilt als Faustregel, man sollte mindestens 30m Seil auf der Winde habe. Im Maßstab 1:10 bedeutet dies 3m. Auf meiner Winde ist geflochtene Angelschnur mit knapp 50 Kg Zugkraft. Beim Aufspulen hat sich gezeigt, dass da mehr als 12m auf die Winde passen.
Die 12 m haben wir an diesem Tag nicht benötigt, aber eine Windenunterstützung mit
2 Umlenkpunkten hatte dann gute 6m Seillänge benötigt. Was ich ziemlich schnell gemerkt habe, die Erdspieße wollen gut positioniert und vor allem fest im Boden verankert werden. Die Kraft, die
auf ein Seil wirkt ist enorm, wenn man damit ein Fahrzeug aufrichtet. Je nach Fahrzeuggewicht und Zugwinkel ist das Seil so stark gespannt. Wenn man dran zupft könnte man Gitarre spielen.
Die Aufgaben waren Abwechslungsreich und hatten unterschiedliche Schwierigkeitsgrade.
Während den Fahrten zur nächsten Etappe sind wir auch auf andere Teams gestoßen. Jeder klagte sein Leid über die bisher erlangten Punkte.
Unser Team hat 8 von 10 Aufgaben in der vorgegebenen Zeit erledigen können. Womit wir mehr als zufrieden waren.
Etwas geschafft aber gemütlich ging es zurück zum Camp, wo leckere Pizza darauf gewartet hat, verzerrt zu werden.
Auch wenn wir noch fahren mussten, der Nachmittag und der Abend waren voll gespickt mit Programm und der eine oder andere Fahrer hat sich ein Bierchen gegönnt.
Bei der Organisation wurden die abgestempelten Etappen vorgezeigt. Dafür gab es einen Hinweis, wo die Karte für den nächsten Programmpunkt zu finden war. Zudem würde es zwei goldene Münzen geben. Diese werden im Laufe des Tages eine entscheidende Rolle spielen, dazu aber später mehr.
Etwas hinter dem Zeitplan ging es dann zum nächsten Programmpunkt. Zuvor wurden noch die Akkus der Fahrzeuge getauscht oder nachgeladen. Die Organisation wies uns freundlich und dringlichst darauf hin, dass für den nächsten Programmpunkt volle Akkus benötigt werden. Was das Wetter angeht, hatten wir bis jetzt richtiges Glück. Es war bewölkt und die Temperatur war sehr angenehm.
Die Fahrzeuge wurden mittels Shuttles ins Zentrum von Nideggen transportiert. Wir haben den Weg zu Fuß zurückgelegt. Sind ja heute noch nicht viel gelaufen. Die Sonne gesellte sich zu uns und hat ihr Bestes gegeben um uns ordentlich einzuheizen. Ziel war das Tor der Stadtmauer. Dort wurden die Fahrzeuge erst einmal für ein Foto entsprechend in Szene gesetzt.
Geschlossen im Konvoi ging es anschließend ins Zentrum, vorbei an Eisdielen, Cafés und vielen neugierigen Blicken.
Angekommen an der Burg ging die Navigation mittels Schatzkarte los. Ob das Klever ist, dem Team vor einem zu folgen konnten wir zu diesem Zeitpunkt noch nicht beurteilen. Ziel der Schatzsuche war es, insgesamt 11 Schatztruhen zu finden und aus jeder der Truhen einen Gegenstand zu sammeln. Aufgrund der Anzahl der Fahrzeuge und nur einer Fahrspur, staute sich der Verkehr auch mal. Wie auf einer richtigen Passstraße ging es bergauf, bergab aber auch mal entspannt einfach nur geradeaus.
Die ersten Truhen wurden schnell gefunden und die entsprechenden Gegenstände in die Transportboxen auf den Fahrzeugen verstaut. An einigen Knotenpunkten/Abzweigungen hat sich die Möglichkeit ergeben, das Team vor einem zu überholen und ein bisschen schneller voran zu kommen. Ich muss gestehen, viele Bilder habe ich bei diesem Programmpunkt nicht gemacht. Aber die Kamera im Fahrzeug ist mitgelaufen und da wird schon etwas Brauchbares dabei sein.
Der wichtigste Wegpunkt auf dieser Strecke war der des „Wegweisers“. Bei dem gab es nämlich einen sehr leckeren Likör, kleiner Spoiler, es war nicht nur „einer“ :-).
Nachdem die kleinen Becher bis auf den letzten Tropfen geleert waren, gab es den ersehnten Hinweis, in welche Richtung die Reise weitergeht. Nach ca. drei Stunden sind wir wieder im Camp angekommen und konnten erst einmal etwas verschnaufen und ein gekühltes Kaltgetränk zu uns nehmen.
Während das Grillgut und die gekühlten Getränke gemütlich zu sich genommen wurden, haben schon einige mutige den Weg über den Fluss mittels Fähre zurückgelegt. Zu dieser Jahreszeit hat der Fluss eine ordentliche Fließgeschwindigkeit. Probleme mit Seegang sollte man bei der Überfahrt besser nicht haben. Bevor es mit dem Fahrzeug auf die Fähre geht, muss der Fährmann bezahlt werden. So eine Überfahrt ist nicht gerade günstig und so wechselten die zwei Goldmünzen, die wir am Nachmittag bekommen hatten den Besitzer. Nach einer turbulenten Überfahrt bei leichter Dämmerung ging es auf der anderen Seite des Flusses weiter.
Dort wurden die Fahrzeuge für die Nachtfahrt präpariert, die Akkus noch einmal getauscht und die Route für die Tour noch einmal besprochen.
Kleine Helferlein hatten dezente Hinweise mit Knicklichtern auf der Route platziert. Die Beleuchtung der Gebäude ließen das Ziel bereits in weiter Ferne erkennbar werden.
An diesem sehr besonderen Ort wurden zwei Expeditionsfahrzeuge vorgefunden. Was es damit auf sich hat, könnt ihr in der Beschreibung des Events auf der Sherpa Webseite nachlesen.
Nun galt es diese zwei Fahrzeuge auf Anhängern zurück ins Camp zu transportieren. Wichtig, die Fahrzeuge sollten an einem Stück und ohne Schäden dort eintreffen. Ladungssicherung und ein eher vorsichtiger Fahrweiße waren die Grundvoraussetzungen für die erfolgreiche Durchführung.
Es war eine sehr interessante Stimmung, durch den sonst dunklen Wald zu marschieren und nur die Beleuchtung der Fahrzeuge als Lichtquelle zu haben. Vom Organisator wurde gebeten, größere Lichtquellen oder Lichtspiele zu vermeiden um diese Stimmung zu erzeugen. Ab und zu stand dann doch mal ein Team am Wegesrand und musste den einen oder anderen Akku der Fahrzeuge tauschen.
Das nächste Etappenziel lag auf einer kleinen Freifläche auf einer Anhöhe. Als wir dort eingetroffen sind, erklang bereits leises und sanftes Gitarrenspiel. Die Gespräche wurden eingestellt und man lauschte dem zupfen der Saiten. Das hatten wir doch heute schon einmal, da allerdings unbeabsichtigt und nicht so schön rhythmisch.
Nach einer emotionalen Ansprache der Organisatoren und einem kurzen Verweilen ging es schließlich auf zum Endspurt ins Camp.
Was für eine Tour, glücklich alles heil überstanden zu haben. Keine Schäden an Mensch und Fahrzeug und um viele Erfahrungen mit schönen Momenten reicher ließen wir diesen Tag in geselliger Runde ausklingen.
Vielen Dank an alle Beteiligten und an die Organisatoren für diesen sehr schönen Tag.